„Was ‘Acht Grau’ ermöglicht, ist eine subtile ästhetische Erfahrung, die sich mit der Selbsterfahrung des Betrachters unauflösbar verschränkt. Grau, so muss man konstatieren, hat in der Vorstellung des Künstlers schliesslich einen Wandel durchlaufen und steht nicht mehr ausschliesslich für Indifferenz und Ausgwegslosigkeit, sondern in diesem Fall für Makellosigkeit und Schönheit. Die Schönheit von ‘Acht Grau’ ist aber keine einzelne, abhebbare Eigenschaft der Installation, sondern etwas, das hervortritt und sich ereignet.“
Der Autor gerät ins Schwärmen. «Acht Grau» sind acht graue, grosse, verstellbare Spiegel, die Ende 2002 in Deutschen Guggenheim Berlin installiert wurden. Die Abbildung auf p. 197 kann keine rechte Vorstellung der Installation vermitteln, die eine andere Interpretin ganz anders las als Zweite, nämlich als «nihilistische Melancholie», die die Kunst insgesamt preisgibt (p. 175). – Ein Kunstwerk, das Emotionen hervorruft, soviel scheint sicher.