SEITE: 232 Moritz T. Keine Kommentare Kommentar hinzufügen
Stelle:

„‚Sie schafft die fortwährenden Änderungen, die wir stets fürchten. Ihr sind wir ausgeliefert in Ohnmacht und Schmerz und können nichts anderes als lindern und trösten.'“

Anmerkung:

Richter zu seinen Landschaftsbildern; mit „sie“ ist die Natur gemeint. Die Ödnis und Leere der Wolken-, Meeres- oder Eis-Bilder Richters geben dem Schrecken Ausdruck. In gewissen Sinn sind sie auch Zeit-Kapseln: sie zeigen Landschaften ohne Menschen, als hätte es diese nie oder noch nicht gegeben. Wie kann der der Künstler Linderung und Trost spenden? Bezeichnet er das Unmenschliche und kann er so den Schrecken einhegen, gewinnt ihm einen ästhetischen Wert ab? – An anderer Stelle nennt Richter seine Landschaftsbilder „eine Art Sehnsucht“, „und ein bisschen nostalgisch“ (p. 231), die er, wenn man das zuspitzen will, gewissermassen zur Erholung von der Auseinandersetzung mit der Gegenwart malt, die sich in seinen abstrakten Bildern ereignet. Zeichnet sich hier ein Widerspruch ab? Oder führt Richter das Publikum gern auch mal ein bisschen in die Irre? Oder zeigen die Äusserungen ein Spektrum von Motiven und Emotionen, die zugleich zutreffen können?

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