Erster Teil, Kapitel I
Dem Gesetz der innerfamiliären Harmonie wird alles untergeordnet. Der Vater gibt üblicherweise eine Meinung vor, der dann die anderen bereitwillig und erleichtert folgen. Kontroverse Themen gelten als „schwierig“ oder „unvergleichbar“ und werden ausgeklammert. Aber Diskussionen werden auch vermieden bei banalen Alltagsdingen, wie beim Festlegen eines Termins. Die Harmonie könnte gestört werden. Der Sohn fügt sich nahtlos ein, er ordnet ausserfamiliäre Erfahrungen mit Nein-Sagern und kontroversen Standpunkten als exotisch ein, oder als Zeugnis von fehlender Reife. Sie stellen das familiäre Weltbild nicht in Frage.
Nicht ganz in dieses Bild passt, dass die Mutter zu einer Gegnerin des erst 1972 in der Schweiz eingeführten Frauenstimmrechts wurde, zu einer radikalen gar. Das ist nun allerdings eine kontroverse Position, zwar nicht innerhalb der Familie, der Vater ist natürlich derselben Ansicht, aber bestimmt im Umfeld der Familie. Wieso tabuisierte man die Frage nicht einfach als «schwierig»?