Kapitel V
Gegen Ende der Gymnasialzeit rutscht der Ich-Erzähler in eine langanhaltende Depression, wie er rückblickend erkennt. Er versucht zunehmend verzweifelt den Schein der Heiterkeit und Gelassenheit, des «Drüberstehens», aufrecht zu erhalten, vor den anderen, aber auch vor sich selbst. Aber seine Defizite plagen ihn. Anders als im Gymnasium beschäftigen sich an der Uni alle ringsum mit dem «Höheren», mit Kunst und Literatur. Das hält die anderen Studenten nicht davon ab, eine Freundin zu haben. Er hat keine (und auch keine Freunde). Das Schreiben von Kurzgeschichten oder Theaterstücken scheint eine Art Ventil zu sein. Der Ich-Erzähler als Künstler? Das kommt ihm vom Image her zupass. Aber dann die Frage: wird man nur zum Künstler, weil man ein Neurotiker ist? Das will und darf er nicht sein, er ist korrekt und anständig und funktioniert tadellos, er simuliert weiterhin Normalität.
Überraschenderweise sind es dann die Eltern, die ihn zum Psychotherapeuten schicken.