SEITE: 160 Moritz T. Keine Kommentare Kommentar hinzufügen
Stelle:

„Dasselbe, was ich vom Krebs gesagt habe, gilt auch für die Neurose. Auch die Neurose ist nichts Schönes und bringt grosses Leiden mit sich; aber auch wenn es sich nicht mehr um eine körperliche Krankheit handelt, sondern um eine seelische Krankheit, ist das Wissen darum, woran man leidet, für den Patienten viel eher ein Trost als eine zusätzliche Belastung.“

Anmerkung:

Endlich erhält die Krankheit einen Namen! Und was einen Namen hat, das kann man benennen, bekämpfen, oder zunächst sogar begrüssen, wie es dieser Patient tut.
Lange versuchte sich der Ich-Erzähler einzureden, dass sein Verhalten und sein Befinden im Spektrum des Normalen liegt. Dies gelang ihm immer wieder, weil für den Vergleich mit anderen Teilbereiche herauspickte, in denen er gut abschnitt. Er hatte beispielsweise ein Studium mit Doktortitel abgeschlossen.
Seine normales Leben war aber ein zunehmend qualvolles, vereinsamtes. Darum bringt es eine grosse Erleichterung zu begreifen, dass er doch nicht in allen Belangen normal ist.

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