SEITE: 223 Moritz T. Keine Kommentare Kommentar hinzufügen
Stelle:

„(…) sie waren nur um ein kleines bisschen verwerflicher als andere verwerfliche Familien aus denselben bürgerlichen Kreisen auch.“

Anmerkung:

Nur ein (kleiner) quantitativer Unterschied zu anderen Eltern, kein qualitativer. Es scheint dem ich-Autor sehr wichtig, dass er die ganze Zürcher Bourgeoisie auf die Anklagebank setzen kann. Aber die Familie des Ich-Erzählers erscheint wie eine Karikatur einer Goldküsten-Familie: Anstand, Fassade und Ruhe sind hier alles, sie ersticken das Leben. Dominiert bei anderen Familien aus dieser Klasse nicht viel mehr eine Doppelmoral (die man natürlich auch beklagen könnte), unter der die Vitalität gar nicht nicht so sehr leidet? Oder ist diese Karikatur das eigentliche Abbild dessen, was die bürgerliche Familie im Kern ausmacht? Ruhe als erste Bürgerpflicht, selbst wenn es das Leben kostet? Oder: gerade weil es das Leben kostet, weil man das Leben hasst?

«Buch im Fokus»-Newsletter abonnieren
Notify of
0 Kommentare
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments

Bitte einloggen (und der Lese-Gruppe beitreten), um einen Kommentar zu schreiben.

Abonnieren Sie den «Buch im Fokus» - Newsletter

0
Wir freuen uns, wenn Sie einen Kommentar schreiben!x
()
x