SEITE: 91 Moritz T. Keine Kommentare Kommentar hinzufügen
Stelle:

„(…) sondern richtet alle Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit der Offenbarung. Denn die Möglichkeit allein scheint den Ausschlag zu geben und das Patt schliesslich in eine Niederlage der Philosophie zu verwandeln.“

Anmerkung:

Strauss stellt die Frage, ob die religiöse Offenbarung oder die Philosophie die Oberhand behält, oder ob es ein Patt, ein Unentschieden gibt.

Die Philosophie stosse an Grenzen und könne die Rätsel des Seins nicht lösen: „the need of divine illumnination cannot be denied.“ Und weiter: „Philosophy has to grant that revelation is possible.“
Das scheint nun im Gedankengang von Leo Strauss die Niederlage der Philosophie einzuleiten. Warum allerdings die Philosophie die Möglichkeit der Offenbarung einräumen muss, bleibt an dieser Stelle unklar. Und geht aus dem Bedürfnis nach göttlicher Erleuchtung auch schon die Tatsache der Erleuchtung hervor?

In einer Fussnote auf Seite 92 führt Meier aus, dass „Schüler und Schüler von Schülern von Strauss“ immer wieder die Meinung geäussert haben, „Strauss sei selbst ein Vertreter des ‚Patts‘ zwischen Philosophie und Offenbarung.“ Das klingt nach esoterischem Geraune. Man hätte sich vom Autor hier etwas mehr Distanz gewünscht, kritische Fragen zur von Strauss vorgelegten Ausgangslage und eine nüchterne Einordnung.

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