Der Mensch als von Natur aus kooperatives und politisches Lebewesen
Implikationen eines Dialogs zwischen Aristoteles und Michael Tomasello für eine interdisziplinäre Erforschung menschlicher Kognition.
Autor: Benjamin Reimann
D I S S E R T A T I O N
Zitierfähige Url:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-720593
„Welsch interpretiert also Aristoteles hernach in dem Sinne, dass es neben Wahrnehmung und
Sprache eine weitere kognitive Fähigkeit für die Vergemeinschaftung von Menschen
braucht: Den lógos oder eben die Vernunft im Sinne des sozialen, kommunikativen und
argumentativen Austausches, durch den Menschen untereinander das Gerechte als Ziel
ihrer Kooperation und ihres Zusammenlebens aushandeln.“
Bei Aristoteles natürlich keine evolutionäre, dialektische Perspektive. Statisch: Sprache, Wahrnehmung, Vernunft als Voraussetzung für den Staat.
Die kollektive Intentionalität (im emphatischen Sinn) als Frühform eines Staates könnte aber Sprache, Austausch, Vernunft auch erst befördert haben.
Wie auch immer: Ich glaube, dass R hier mit Hilfe von Aristoteles ein wichtiges Element ins Spiel bringt, dass bei T (immer soweit ich seh) etwas vernachlässigt wird: Das Aushandeln der gemeinsamen Intentionen im Dialog. Wobei hier unterschlagen wird, dass das eben auch die Option des Streites, des Krieges impliziert.