Kapitel Fritz Hofmann
Kapitel mit viel wissenswerten Details, vielleicht ist man als Quasibasler dafür auch besonders empfänglich. Der gesundheitliche Niedergang Hofmanns kommt etwas unvermittelt, und man realisiert, dass man über Hofmann als Person wenig erfahren hat – er scheint den Luxus und die Russlandreisen geliebt zu haben, und sich eine Geliebte zugelegt zu haben. Aber hatte er Kinder? Eine gute Beziehung zu den Kindern seiner zweiten Frau? War er politisch engagiert, in der Basler Gesellschaft aktiv? Natürlich setzt Capus bewusst auf Knappheit, aber nach den Jugendjahren stehen dann allzu sehr nur noch die geschäftlichen Entwicklungen im Vordergrund. Hübsch gesetzte Pointe, dass ein wirkungsloser, aber süsser Sirup den finanziellen Durchbruch brachte.
Bevor ich Deine Anmerkung kommentiere, hier, was ich als Fazit geschrieben haben:
Fritz Hoffmann-La Roche, resp. von der Mühll macht mir überhaupt keinen Eindruck. Er war ein verwöhnter Sohn aus wohlhabender Familie, der vor allem Glück hatte – vor allem mit den richtigen Leuten an seiner Seite…!
Und die Firmengeschichte ist eine einzige Berg- und Talfahrt, so wie sie im Geschichtsteil beschrieben ist. Das war mir so gar nicht klar.
Das Kapitel lässt mich aber irgendwie unzufrieden zurück.
Und jetzt der Kommentar zu Deinem Fazit: Ich bin ganz Deiner Meinung. Leider erfährt man nichts über ihn als „Patriarch“ (übrigens, er hatte zwei Söhne (S. 120, Emanuel und Alfred)), wie er als Chef war zum Beispiel. Das ist in den anderen Kapiteln besser herausgehoben.