Der Mensch als von Natur aus kooperatives und politisches Lebewesen

Implikationen eines Dialogs zwischen Aristoteles und Michael Tomasello für eine interdisziplinäre Erforschung menschlicher Kognition.

Autor: Benjamin Reimann

D I S S E R T A T I O N

Zitierfähige Url:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-720593

SEITE: 82 Moritz T. 1 Kommentar
Stelle:

“ ‚Unser Problem ist also ein zeitliches. Es stand einfach nicht genügend
Zeit für normale biologische Evolutionsprozesse, wie genetische Variation
und natürliche Selektion, zur Verfügung, um Schritt für Schritt jede der
kognitiven Fertigkeiten zu erzeugen, die es modernen Menschen
ermöglichen, komplexe Werkzeuggebräuche und Technologien, komplexe
Formen der Kommunikation und Repräsentation durch Symbole und
komplexe gesellschaftliche Organisationen und Institutionen zu erfinden
und aufrecht zu erhalten.‘ „

Anmerkung:

Reimann zitiert Tomasello, lässt aber in diesem Kapitel noch offen, wie er dazu steht (er verweist in diesen Seiten bei mehreren Fragen auf spätere Stellungnahmen im Buch, etwas ungeschicktes methodisches Vorgehen). Weil der Zeitraum gering ist, soll sich nur ein zentrales Differenzmerkmal herausgebildet haben können zwischen Mensch und Menschenaffen. Leuchtet zunächst wenig ein; warum sollen sich nicht einige Differenzmerkmale wenig signifikanter Natur herausgebildet haben, die im Zusammenspiel dann den grossen Unterschied bewirken?

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bheym

Diese vielen Verweise, vor allem auf bevorstehende Abschnitte im Buch, finde ich auch ungeschickt. Damit hat er es etwas übertrieben.

Zum Inhalt: Ich finde die Argumentation mit der kurzen Zeit, die für genetische Änderungen zur Verfügung gestanden habe, auch etwas dünn, jedenfalls wurde nicht viel Zeit darauf verwendet, diese weiter zu untermauern. Ein wenig habe ich den Verdacht, dass BR auf diese Weise den Weg dorthin bereiten will, wo beide, BR und Tomasello, von Anfang an hinwollen: zur Kultur des Menschen, die als Booster immer mehr die Rolle der Evolution übernimmt. Die verlgeichsweise kurze Zeitspanne soll plausibel machen, dass es nur Kooperation und die darauf aufbauende Kultur gewesen sein kann, die den Menschen so weit gebracht haben. Ich finde schon, dass dies eine schöne Geschichte ist, von der man denken kann, ja, so kann es gewesen sein, aber mir ist die Beweislage etwas zu dünn, es bleibt ein wenig das Gefühl des Zurechtgestutzen und Hingebogenen, und das emfpinde ich in einem philosophischen Text als mehr als ein Haar in der Suppe.

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