Der Mensch als von Natur aus kooperatives und politisches Lebewesen
Implikationen eines Dialogs zwischen Aristoteles und Michael Tomasello für eine interdisziplinäre Erforschung menschlicher Kognition.
Autor: Benjamin Reimann
D I S S E R T A T I O N
Zitierfähige Url:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-720593
„Das bedeutet, dass der Staat des Menschen wesentlicher Zweck ist.
Genauer gesagt ist die Vollendung eines autarken, das heißt hier selbstständigen,
selbstgenügsamen Staates sein Ziel. Die zentrale Bedeutung der Autarkie kann hier nicht
genug betont werden. Autarkie gewährleistet die Beständigkeit des von Natur aus
entstehenden Staates. Denn nur was beständig ist, kann auf Dauer existieren und so kann
nur ein autarker Staat das Ziel der natürlichen menschlichen Lebensführung sein.“
Und wenn sich der Staat nur als nützliche Zwischenetappe für die Evolution des Menschen erweist? Ist der Mensch, der dann den autarken Staat nicht mehr als Zweck oder Ziel erkennt (die beiden Begriffe werden hier offenbar in eins gesetzt), kein Mensch mehr?
Vielleicht wäre es im Falle der evolutionären Weiterentwicklung des Menschen wirklich sinnvoll, nicht mehr vom Menschen zu sprechen, jedenfalls dann, wenn es sich um eine neue Art handelt? Dann wäre der Mensch nur eine Zwischenetappe.
ja, einverstanden. Aber ich vermute, auch diese Perspektive wäre für Reimann befremdlich… Beim Wiederlesen des Zitats bin ich übrigens über die starke Betonung der Autarkie gestolpert, „selbständig“, „selbstgenügsam“. Ich hege ein wenig den Verdacht, dass sich daraus ein sehr konservatives politisches Programm ableiten lässt, das tiefgreifender (wissenschaftlicher) Innovation skeptisch begegnet.
Du meinst, BR entpuppt sich am Ende als ein Traditionalist, der den Menschen für die Krone der Schöpfung hält und versucht, althergebrachte Werte hochzuhalten? Möglich. Dann wirft er aber mit seinem durchgegenderten Schreibstil und seiner vermeintlich so revolutinären Grundlegung interdisziplinären Arbeitens einige Nebelkerzen,