«(…) die er Chochmath ha-Zeruf nennt, das heisst die ’Wissenschaft von der Kombination der Buchstaben’.»
Abulafia hat eine Anleitung zur Versenkung in die Welt des Alphabets verfasst, «Wissenschaft von der mystischen Meditation über die Buchstaben und ihre Kombination als Elemente des Namens Gottes» (p. 144). Die Buchstaben sollen gerade keine Bedeutung aufweisen, es geht dem Mystiker um Abstraktion von sinnlicher Welt und primärer Bedeutung. Vergleich mit der Musik (p. 145) – Buchstaben-Kombination als Komposition, als Annäherung zu Gott, unio mystica, Ekstase. Abulafia hat in der Kabbala-Geschichte (an deren Anfang er steht) mit diesem Akzent eine Sonderstellung; zwar gibt es auch anderweitig Bezüge zur Ekstase, aber so explizit im Vordergrund ist sie selten.
Abulafia war stark von der Philosophie und insbesondere Maimonides beeinflusst (Parallele zu Meister Eckhardt), weniger vom rabbinischen Judentum. «Zugleich schwärmerisch und rational», p. 142