SEITE: 294 Moritz T. Keine Kommentare
Stelle:

„So wie das Samenkorn platzen muss, um treiben und Frucht bringen zu können, so mussten die ersten Gefässe, wenn das göttliche Licht in ihnen, die Weltensaat, sein Gesetz erfüllen sollte, ebenfalls zerbrechen. Jedenfalls ist dieser Bruch der Gefässe, den die lurianischen Schriften sehr eingehend beschreiben, der entscheidende Vorgang im Weltgeschehen.“

Anmerkung:

Der Sohar berichtet von einer Welt, in denen ausschliesslich die Sefira des strengen Gerichts, Gebura herrschte – diese Welt zerbrach, weil die Schöpfung nur in Harmonie von Strenge und Gnade Bestand haben kann. Der Sohar bringt das in Zusammenhang mit 1. Mose, 36, in dem die Könige Edoms aufgelistet werden; sonst erfährt man in der Bibel wenig von diesem Reich. Isaak Luria aber identifiziert das Sterben dieser „Urkönige“ mit dem Bruch der Gefässe, mit dem auch das Böse in die Welt kam, aus den Scherben dieser Gefässe „entstanden die dämonischen Gegenwelten des Bösen“. An den Scherben hafteten auch noch einige Funken „des heiligen Lichts der göttlichen Essenz“, genau genommen:  288. – Im Vergleich zum Zimzum-Konzept schwierig zu verstehender Aspekt der Lurianischen Kabbala. Offenbar geht es darum zu erklären, wie das Böse in die Welt kommt, und dass es um eine Wiederherstellung eines idealen Zustandes geht, Prozess des Tikkun Tohu and Tikun – Wikipedia (der ideale Zustand ist allerdings zunächst hier auch nicht so klar erkennbar: vor dem Zerbrechen der Gefässe gab es ja auch die Disharmonie von Edom?).

 

 

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