Kapitel „Das Sanatorium zur Sanduhr“
Für einmal eine Geschichte, die von vorneherein jenseits des Alltagsgeschehens angesiedelt ist. Paradoxerweise wuchern dann aber auch nicht die phantastischen Elemente im selben Masse, wie in den Geschichten, die aus dem Alltäglichen ins Surreale übergehen.
Der Ich-Erzähler fährt mit einem uralten Zug auf einer «vergessenen Nebenlinie» seinen Vater zu besuchen; er begegnet sich selbst als anderem Passagier, zu dem er am Ende der Geschichte wird. Die Zeit zerfällt in dem Schattenreich, wohin die Familie den Vater nach dessen Tod in ein Sanatorium gesandt hat. In der düsteren Dystopie wird es nie richtig Tag, und man schläft viel. Der Vater ist, wie es der Sanatoriumsarzt Doktor Gotard ausdrückt, «innerhalb der situationsbedingten Grenzen» am Leben, und hat wie zuvor im richtigen Leben ein Tuchgeschäft am Marktplatz; aber er ist kränklich, und im weitgehend leeren Sanatorium kümmert man sich nicht um ihn, oder den Ich-Erzähler, der vom «Magnetismus» angezogen wird, das «vom Spiel der Hüften» des allerdings meist nur flüchtig erscheinenden Zimmermädchens ausgeht, und von den Kuchen in einer Konditorei. Am Ende überzieht ein Krieg das Schattenreich, und der Sohn lässt den Vater wieder im Stich, und auch einen von einem Hund in einen Menschen verwandelten Gefährten. Allerdings kehrt er nicht ins Diesseits zurück, er lebt fortan als Passagier auf der vergessenen Nebenlinie.