SEITE: 37 Moritz T. 1 Kommentar
Stelle:

Eindrücke bis Kapitel 12

Anmerkung:

Leichthändig, wie die Autorin den Leser in die Novelle einführt, mit sorgfältig gestalteten Sätzen und dosiert eingesetztem Humor. Die unerhörte Begebenheit zu Beginn: dass sich nichts ereignet im Leben des einen Helden, Keijiro Seki, der vor allem eins gut kann: sitzen, dasein. Im Gegensatz dazu der holländische Luftibus Abel, Talent: Sprachen, Schwatzen. Die Geschichte führt die beiden Helden zusammen. Was zunächst in historischer Phantasie und Beliebigkeit angesiedelt schien, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als geschichtlich verankert und verortet: ab 1641 waren die Holländer die einzigen Europäer, mit denen die Japaner Handel trieben, und zwar nur auf einer Nagasaki vorgelagerten, künstlich angelegten Insel namens Deshima. Von diesen eng überwachten und begrenzten Begegnungen, die für beide Seiten den Reiz des Exotischen gehabt haben werden, zeugen auch heute noch mehr als 100 holländische Lehnwörter im Japanischen. Dankbarer Hintergrund für die Novelle, die denn auch mit allerlei unterhaltsamen Missverständnissen operiert. Lost in Translation im 17. Jahrhundert.

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Gaby K.

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