„Mein Blut für dich“
Die Firmen-Schönheit Bianca kümmert sich um den kränklichen, unattraktiven Buchhalter Bruno, der sein Leben verpasst hat. Etwas überdimensioniert der Einstieg mit dem forcierten Blutspendenaufruf des Firmenchefs. Die Erzählanlage – Ich-Erzählerin (Mitarbeiterin) fragt die Firmen-Schönheit in der Zigarettenpause eines Weihnachtsessen aus – scheint nicht ganz stimmig durchgeführt. Am Ende der Binnenerzählung, als es zu einer Berührung zwischen der grossen Bianca und dem kleinen Bruno kommt (man denkt unwillkürlich an Schneewittchen und einen Zwerg…) wird notiert, dass sich etwas in Bianca verändert habe. Soll die aus dem Rahmen fallende, isolierte, unkommentierte Feststellung bloss die Spekulation befeuern, dass es tatsächlich zu einer Affäre zwischen den beiden ungleichen Partnern (und wenig passenden Farben, weiss und braun, strahlend und unscheinbar) gekommen ist?