SEITE: 373 Moritz T. Keine Kommentare
Stelle:

Kapitel „Die Anfänge der Bewegung in Palästina“

Anmerkung:

Der Messias als Geschöpf seines Propheten Nathans. Scholem fokussiert auf Nathan und seine Schriften. Sabbatai Zwi erscheint hier mehr eine willige Projektionsfigur. Die manisch-depressiven Züge Sabbatais sind Ausdruck des messianischen Leidens. Nathan stellt den Anschluss an die Theorien der lurianischen Kabbala her, in spektakulär anmutenden Figuren: der Messias ist in der Welt des Bösen gefangen und kämpft einen heroischen Kampf. Sabbatais eigene Messias-Konzeption scheint eher christlich inspiriert, paradoxes Konzept des Glaubens, das ohne Zeichen und Wunder auskommt. Paradox der Grenzüberschreitung: dass Sabbatai Gebote nicht einhält, ist Zeichen seiner Auserwähltheit. Auseinandersetzung auch mit früheren Messias-Gestalten.

Leider ist kein Briefwechsel Nathan-Sabbatai erhalten. Wie intensiv war der Dialog zwischen Prophet und Messias?

Rezeption der traditionellen Kabbalisten und Rabbiner gespalten: es gelangt Nathan durchaus, Anhänger auch unter den Gelehrten zu gewinnen. Noch aber bleibt schleierhaft, wie es zu einer Massenbewegung über Gaza hinaus kommen konnte.

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