SEITE: 119 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

„In deinem Alter war ich nachts oft unterwegs…“ Dads Worte schnitten in unser Schweigen. „Mein Vater hat mich dafür bestraft, er hat nicht verstanden, wie wichtig das für mich war. Ich will nicht das Gleiche machen. Wer bin ich, dir vorzuschreiben, wie du dich in einer Situation wir mit deiner Mutter verhalten sollst?“

Er betrachtete mich lange: Wenn Blicke ein Gewicht hatten, dann wog dieser hier so viel wie ein Kleinwagen.

„Ich will dir nur zwei Fragen stellen.“ Er schob sich wieder einen Löffel Müsli in den Mund. „Sind das gute Leute, mit denen du dich abgibst? Und geht’s dir gut?“

„Übrigens…“ er schaute wieder zum Fernseher, „den Geruch von Marihuana riecht man zehn Meilen gegen den Wind, pass beim nächsten Mal auf. Nicht dass deine Mutter es mitkriegt.“

Anmerkung:

Das erste ‚richtige‘ Gespräch zwischen Vater und Sohn. Bisher hatte man das Gefühl, der Vater sei immer abwesend in Sams Leben und kriegte gar nichts mit. Dem scheint aber nicht so zu sein. Als Leser – von aussen – hat das etwas Tröstliches, denn das Damokles-Schwert, dass Sam und sein Vater mal alleine sein werden, wenn die Mutter gestorben ist, schwebt ja immer mit im Buch.

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