The illusion of agreement
Organisationen tendieren dazu, den eigenen „Lärm“ zu ignorieren, oder dann durch fragwürdige Methoden zu vermeiden. Hübsches Beispiel einer Schule, die Lehrer-Kandidaten erst von einem Experten, dann vom anderen Experten beurteilen lässt. Der zweite Experte sieht die Bewertung des ersten, und lässt sich natürlich davon beeinflussen. Warum keine unabhängige Bewertung durch die beiden Experten? Antwort der Schule: man hatte das früher so gehandhabt, aber es gab so viel Uneinigkeit, dass man das jetzige System eingeführt hat.
Beispiel der Versicherungsfirma, deren Agenten die Versicherungsprämie in analogen Fällen deutlich unterschiedlich einschätzen – Widerlegung der Annahme sowohl der Agenten wie auch der Vorgesetzten, dass die Bewertungsstreuung sehr gering sei, da ja die Kriterien firmenweit dieselben sind.
Wir bewegen uns immer in einem Referenzsystem. Die Illusion dürfte darin bestehen, dass wir mit dem Festlegen einiger weniger Koordinaten meinen, ein unverrückbares Referenzsystem festgezurrt zu haben, und uns gleichzeitig in einen dichten und sich ständig wandelnden Dschungel von Einflussfaktoren bewegen, der für jeden von uns anders aussieht.