SEITE: 215 - 243 Moritz T. Keine Kommentare
Stelle:

„Von der Grausamkeit der Flammen und der Rettung von oben“

Anmerkung:

Suizid des Frontveterans Timerjan Sinatow, der den Wandel nach 1989 nicht verkraftet hat.

Etwas verwirrlich: Erst wird „aus kommunistischen Medien“ ein Bericht zum Tod des Veteranen zitiert, dann aus dem Abschiedsbrief, dann wiederum aus Medien. Es folgen Stimmen vom „Totenmahl“. Darauf die „Geschichte eines Mannes“, der als Jude von den Nazis und den Sowjets drangsaliert wird,  und die „Geschichte einer Frau“, die auch im zweiten Weltkrieg spielen, aber keinen direkten Zusammenhang mit dem Veteranen erkennen lassen.

Schliesslich kommt die Witwe des Veteranen zu Wort, erschütternd: „Er hat die Kartoffeln geerntet, seine besten Sachen angezogen und ist in seine Festung gefahren. Wenn er uns wenigstens ein Stück Papier hinterlassen hätte. An den Staat hat er geschrieben, an fremde Menschen. Aber an uns – nichts, kein Wort…“ (p. 243)

Sinatow hatte die Festung Brest gegen die Nazis verteidigt, dort wollte er begraben werden. Er ist gewissermassen in dieser Festung steckengeblieben, und in der sowjetischen Kriegsideologie. Für ihn und seine Kameraden war unfassbar, dass Gorbatschow die Sowjetunion, den Kommunismus preisgab.

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