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Stelle:
Japonica, sagte der Kapitän, ist nichts als eine Bussübung, ich frage mich, warum man es nicht von der Landkarte streicht.
Anmerkung:
Das trifft nicht nur auf die verkauften Waren zu, sondern auch auf Abel. Für ihn wäre es besser, Japonica wäre von der Landkarte gestrichen worden.
An Japonica zerschellen die Erwartungen. Was ist das auch für ein Land, das man gar nicht betreten darf? Aber Abel wäre wohl um für ihn wichtige Erfahrungen ärmer, wenn er nicht nach Deshima gekommen wäre. Von aussen betrachtet könnte man sagen: Abel gerät in einen Sog, wie ihn eine Sekte ausüben mag. Er bezahlt dafür mit dem Leben. Schwierig zu sagen, wie die Bilanz für Abel selbst aussieht. Bereut er, Keijiro kennengelernt zu haben?
Will man für eine – wenn auch schöne, spannende und erotische – Erfahrung, in so jungen Jahren wirklich mit dem Leben bezahlen? Es heisst ja zwar auf Seite 104: „Der Dolmetsch lief fort. Er wusste, was er wollte, Und nun wusste er auch, was Wollen bedeutet“. Aber ob er wirklich wusste, was Wollen in diesem Fall bedeutete? Wollte er nicht eher zu seinem Geliebten gelangen?
Abel wusste, dass Keijiro ihn eigentlich töten wollte; und vermutlich wusste er um die tödliche Gefahr, der er sich mit seinem Durchbruchsversuch aussetzte. Anderseits gab es auch ein Gespräch, in dem Keijiro davon redete, Abel unter seine Fittiche zu nehmen, ihm eine Frau zu suchen. – Die Erzählerin verzichtet auf zu offensichtliche Bewertungen. Das Ende lässt einen schon etwas ratlos zurück. Auffallend, wie wenig verankert Abel in seiner Welt zu sein scheint. Aber ist das genügend Motivation, sich in ein solches Gefecht zu stürzen?