SEITE: 347 - 381 Moritz T. Keine Kommentare
Stelle:

Alyosha the Pot

Anmerkung:

Kurze Erzählung Tolstois. Alyoshas Leben besteht aus Diensteifer und Gehorsam, in einem Übermass, das eine mentale Beeinträchtigung des Helden nahelegt, wie Saunders erörtert. Vielleicht spricht auch der titelgebende (zersprungene) „pot“ dafür?  Oder steht das Gefäss ohne Boden dafür, dass Alyosha kein (starkes) Ich ausbilden kann, sondern immer nur für andere da ist?

Alyosha ist zufrieden, wenn er dienen kann. Es gibt nur wenige Momente, in denen seine Gefühle in andere Richtung ausbrechen: als er eine rote Strickjacke ersteht, und – als er mit Erstaunen entdeckt, dass es eine Wertschätzung gibt, die nicht an die Erfüllung von Aufgaben gebunden ist. Die Köchin seines Dienstherrn ist Alyosha zugetan, die Rede ist von Heirat; aber sein Vater treibt ihm die Flausen aus. Kurz darauf stirbt Alyosha, nachdem er sich in Erfüllung seiner Pflicht verletzt hatte. Im Sterben widerfährt ihm etwas, das ihn wieder in Erstaunen versetzt. Was das ist, erfährt der Leser nicht. Saunders erörtert mögliche Gründe des Erstaunens, und zeigt, wie die Geschichte entscheidend gewinnt, wenn sie diesen Punkt offen lässt, vielleicht sogar gegen Tolstois ursprüngliche Intention.

 

 

 

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