«Man könnte glauben, die von den ägyptischen und syrischen Wüstenmönchen in Kampagnen nach innen mobilisierten Kräfte hätten sich nach einem Moratorium von nahezu zwölfhundert Jahren ins Offensive gewendet.»
Die Rede ist von (katholischen) Missionaren, die mit beeindruckendem Eifer in «konträrste Umwelten» zogen, um «die erhabenen Absurditäten eines kaum übersetzbaren, doch Gott sei Dank leicht simplifizierbaren Glaubens zu verkünden». (p. 297) – Sloterdijk wendet mit frischem Blick der psychischen Energie seine Aufmerksamkeit zu, die für den nachhaltigen Erfolg des Christentums von Bedeutung war. Vielleicht hätte man quasi als Zwischenglied die Praktiken der mittelalterlichen Klöster anführen können; ein Moratorium von zwölfhundert Jahren tönt natürlich spektakulärer. – «Gott sei Dank»: souverän platzierte Ironie.