„Es war ihm recht, wenn nicht jeder Dahergelaufene eine Lindt-Schokolade kaufen konnte; sein Produkt sollte Seltenheitswert haben und die Kundschaft umso sehnsüchtiger auf die Lieferung warten, je länger sie ausblieb. Seine treuesten Abnehmerinnen fand Lindt – der übrigens zeitlebens ledig blieb – in den vornehmen Berner und Neuenburger Töchterpensionaten (…)“
Capus scheint ohne Quellenbelege auszukommen.
Verfolgte Lindt wirklich bewusst eine Strategie der Exklusivität? Gab es eventuell andere Gründe für die Beschränkung der Produktion? –
Als Motiv für den Versuch mit Schokolade unterstellt Capus, dass Lindt hatte Eindruck schinden wollen bei der Jeunesse dorée. Mindestens in den Mädchenpensionaten scheint das mit dem Produkt geglückt zu sein.
Quellen gibt Capus keine an – das macht es vielleicht auch so einfach zu lesen?
Von Seite 27 bis 31 trägt er Fakten zusammen in einer Zeittabelle, von denen man auch nicht weiss, woher er sie hat (stehen so nicht alle auf der Lindt-Website).
Ich entnehme dem Text, dass Lindt eher ein ‚fauler‘ Kerl war (siehe Lehrjahre beim Onkel), und ein Dandy.
Korrektur: ab p. 187 sind allgemeine Quellen genannt, aber Capus verzichtet auf spezifische Hinweise. Wohl auch nicht zwingend oder gar opportun im Kontext dieses Unterfangens. Was mir etwas fehlt: Ein Versuch, die Person Rodolphe und seine Fabrikunternehmen etwas plastischer darzustellen.