Besprechung für Die Ungezähmten
Nach «Tif et Tondu» (deutsch: «Gin und Fizz»; «Harry und Platte») widmet sich Blutch («Le Petit Christian») einer weiteren Legende des frankobelgischen Comics: Lucky Luke. In seinem autobiografischen Werk «Le Petit Christian» spielt dieser sogar eine nicht ganz unwichtige Rolle …
Die Handlung: Die Geschwister Casper und Rose leben in einer abgeschiedenen Waldhütte. Lucky Luke hat den älteren Brüder der zwei kleinen Rabauken festgenommen; die Eltern sind über alle sieben Berge. Luke will die zwei unartigen Kids loswerden; doch wer will diese zwei kleinen Chaoten schon betreuen?
«Die Ungezähmten» ist eine schöne Hommage, die aber auch sehr nahe bei den wahrscheinlich besten Bänden der Serie von Morris und Goscinny ist: erfunden wurde der «lonesome cowboy» zwar vom Belgier Morris (Maurice de Bevere), ohne die Texte und Geschichten von Goscinny wäre aber Luke nie zu der Ikone geworden, die er nun ist – zumindest in Europa ist Lucky Luke ja eine der bekanntesten Comicfiguren überhaupt.
Inhaltlich ist nun also dieser Band nicht weit weg von einem Original-Luke; der sehr charakteristische Stil von Blutch ist aber unverkennbar und gibt dem Band auch noch eine neue Dimension. Blutchs Pseudonym stammt übrigens aus einer anderen frankobelgischen Western-Reihe, und zwar aus den «Blauen Boys» aka «Les Tuniques Bleues») – gewidmet hat er den Band seinen Kindern, die möglicherweise die «Blauen Boys» und «Lucky Luke» auch schon schätzen …