SEITE: 67 Moritz T. Keine Kommentare
Stelle:

„(…)  — when Toby declared that this was all hopelessly difficult and well beyond his capacities and he henceforth sat far away from the group, playing Minecraft, not even attempting to socially engage, which was a pretty big backfire, Elizabeth had to admit.“

Anmerkung:

Toby, Elizabeths und Jacks achtjähriger Sohn, tut sich schwer im sozialen Umgang mit anderen Kindern. Am liebsten verbarrikadiert er sich hinter dem Computer und spielt Minecraft. Elizabeth realisiert, dass er Hilfe benötigt, und, Wissenschaftlerin, die sie ist, entwickelt sie einen sieben-Punkte-Plan, wie man sich einer Gruppe nähert und erfolgreich an der Konversation teilnimmt. Ihr Sohn ist schon mit jedem einzelnen dieser Schritte überfordert, und erst recht damit, sie sinnvoll aneinanderzureihen. – Gekonnt inszeniert (bis zum Punkt, wo der Satz selbst, aus dem das Zitat stammt, als einziger in der Umgebung aus dem Ruder läuft, zu kompliziert wird): man realisiert als Leser wieder einmal, wie komplex die Herausforderung tatsächlich ist, sich in eine schon bestehende Gruppe einzugliedern, Elizabeths Programm leuchtet in der Theorie durchaus ein. Aber für ein Kind, das nicht nur socially awkward ist, sondern eher schon autistische Züge ausweist, ist es ein absurder Vorschlag; daraus resultiert eine traurige Komik.

Der Autor bewältigt mühelos den Sprung aus  der ersten Verliebtheit (Kapitel 1) in die midlife crisis, mit einem Jack, der Elizabeth nicht genügend Raum lässt, einem anstrengenden kid, und knappen Budgets.  Alles zielführend, sorgfältig, mit der nötigen Tiefenschärfe und mit gutem Timing vorgeführt.

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