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Sinngemäß: Der Determinismus physikalischer Gesetze kann nichts über den Determinismus des Weltlaufs sagen, weil wir schlicht und einfach nicht die Möglichkeit haben, es zu verifizieren oder falsifizieren (wir haben nur eine Welt und können nicht ein zweites Mal exakt denselben Weltzustand herbeiführen).
Anmerkung:
Wenn es nur darum geht, dass wir den Determinismus nicht physikalisch beweisen können (was trivial ist), braucht man dann den Umweg über das Pendelgesetz und die Aussage, dass es sich bei diesem nicht um ein Sukzessionsgesetz handeln würde? Mir scheint, GKs Argumentation ist sehr umständlich, in gewisser Weise sogar irreführend. Es bleibt dabei: Etwas Grundlegendes ist mir bis hierher entgangen.
GKs Ausführungen haben ganz offensichtlich zum Ziel, den Determinismus aus dem Bereich der Physik in den denjenigen der Metaphysik abzudrängen (wo er dann leichter zu bekämpfen ist?). GK unterstellt, dass der Determinismus gemeinhin verbunden wird mit Empirie, Aufklärung, Wissenschaft, während den armen Libertariern unterstellt wird, dass sie sich an einen metaphysischen Indeterminismus klammern (p. 44). GK will dieses Blatt wenden, das scheint mir die Hauptmotivation für den beträchtlichen Aufwand, den er hier betreibt.
Ja, das ist plausibel. Und GK hat damit vermutlich recht, da es sicher einige Natur- und vor allem Neurowissenschaftler gibt, die zu meinen scheinen, der Determinismus lasse sich empirisch zeigen. GK hat allerdings schon in der Einleitung ausgeführt, dass die Wahr- oder Falschheit des Determinismus keine Frage der Physik, mithin der Empirie, ist, sondern der Metaphysik. Daher wundere ich mich etwas über den Aufwand, den er hier treibt.