„Dass jemand keine Gründe sieht, sich unfrei zu fühlen, ist das eine, dass es keine Gründe gibt, ein anderes“. (Im Kontext geht es darum, dass sich manipulierte Menschen, z.B. in Sekten, durchaus frei fühlen können)
Das ist eine spannende Formulierung, weil sie entweder unvollständig ist oder widersprüchlich anmutet: Der zweite Teil müsste vollständig lauten: „…, dass es keine Gründe gibt, sich unfrei zu fühlen“. Wenn es so ausformuliert wird, entsteht eine Spannung zwischen den Beschreibungsebenen: (a) objektiv: es gibt keine Gründe, (b) subjektiv: sich unfrei zu fühlen. Hier wird vorausgesetzt, dass es objektiv etwas geben muss, um sich irgendwie zu fühlen. Interessant ist es vor allem deswegen, weil es sich hier gemäß GK um ein Argument seitens der Libertarier handelt, die ja gerade eine strikte kausale Verknüpfung im Sinne eines Determinismus ablehnen. Hier kommt die für mich zentrale Subjekt-Objekt-Differenz zum Tragen, die mir in der gesamten Diskussion bisher zu kurz kommt.