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Stelle:
„Während die gemeinsame Intentionalität in der Evolution des Menschen entstand, um die Koordination zwischen Individuen zu erleichtern, entstand die kollektive Intentionalität, um die Koordination zwischen den Mitgliedern einer Kulturgruppe zu erleichtern, auch wenn diese sich nicht persönlich kannten.“
Anmerkung:
Ist es nicht eine irreführende und zumindest verkürzte Sprechweise, wenn man sagt, in der Evolution passiert etwas, um etwas zu erreichen? Mein Verständnis war immer, dass in der Evolution eben nichts mit einem bestimmten Ziel passiert, sondern die Dinge geschehen einfach, und es erweist sich dann, welche Spezies erfolgreicher ist als andere
Klar, da hast Du absolut recht! Darum müsste T diese Schwierigkeit ‚evolutionärer Geschichten‘ vorgängig thematisieren. Eine nicht-intentionale Sprechweise ist für evolutionäre Prozesse obligat, führt aber zu extrem umständlichen und für ein Laienpublikum schwer verständlichen Formulierungen. Aus diesem Grund ist es durchaus angemessen eine intentionale Sprechweise zu nutzen, aber vorgängig ist dies zu thematisieren und auch im Laufe des Textes/Buches von Zeit zu Zeit in Erinnerung zu rufen.
Einverstanden: Es ist in Ordnung, evolutionäre Vorgänge „intentional“ zu formulieren, wenn man darauf hinweist, dass die Evolution in diesem Sinne gerade nicht zielgerichtet ist.
Man kann aber trotzdem recht leicht korrekt formulieren, ohne dass es gleich unverdauliche Kost wird. Aus dem Zitat würde dann werden:
Während die gemeinsame Intentionalität in der Evolution des Menschen entstand, die in der Folge die Koordination zwischen Individuen zu erleichterte, entstand später die kollektive Intentionalität, die die Koordination zwischen den Mitgliedern einer Kulturgruppe erleichterte, auch wenn diese sich nicht persönlich kannten.“
Hier ist jegliches „um zu“ gestrichen.