Kapitel 5.2. „Anderskönnen, Naturgesetze und humesche Supervenienz“
„Aussagen über die Natur der Dinge lassen sich nicht in wahre Allsätze über empirische Regularitäten überführen, weil die Manifestationen einer Dispositionseigenschaft durch äussere Umstände verhindert werden kann.“ p. 164
GK geht nochmals das Thema Naturgesetze und Determinismus an. Er braucht jetzt keine komplexe, undurchsichtige „Überlagerung“ mehr für seine Argumentation. Er erklärt schlicht: es kann nur von konditionaler Notwendigkeit die Rede sein, wenn man beschreibt, wie Naturgesetze wirken. Es liegt eine Disposition vor; es kann etwas dazwischen kommen, das verhindert, dass sich die Disposition entfaltet.
Oder auch: Naturgesetze sollen defensiv interpretiert werden: sie besagen, was nicht möglich ist. Mit ihnen ist noch nicht determiniert, was tatsächlich passiert. Die Naturgesetze subsumieren die Rahmenbedingungen, in denen wir uns bewegen.
Aber natürlich bleibt dennoch die Frage: wenn verschiedene Kräfte ein Ereignis bewirken, ist es am Ende nicht eine Kombination von (entdeckten und unentdeckten) Naturgesetzen, die einen Verlauf determinieren? Das lässt sich nicht nachweisen, und darum kann GK auch bei seinem Argument bleiben.