„‚Die Unterstellung, dass die Religion, in die man hineingeboren wurde oder die man aus eigenem Entschluss angenommen hat, gerade die eine wahre Religionsgemeinschaft unter Hunderten von heidnischen Glaubensformen und Apostasien auf der Welt ist.'“
EF verhandelt hier ein Renan-Zitat „Es gehört zum Wesen einer Nation, dass sie ihre Geschichte missversteht.“
Der Satz leuchtet ein; statt „missversteht“ vielleicht auch „auf ihre eigene Weise interpretiert / verfälscht“.
EF weitet nun die Diskussion auf das Selbstverständnis aus, mit der wir von unserer Religion als der „wahren“ ausgehen. Natürlich tun wir das implizit, aber kaum je explizit. Man wird, oder vielleicht besser: wurde in eine Religion hineingeboren, wie man in eine Muttersprache hineingeboren wird.
Zugegeben, von aussen betrachtet ist die Frage faszinierend. Aber ein frommer Muslim oder Christ nimmt eben diese „Aussen“-Position kaum je ein.
Interessanterweise weitet EF das Argument auch aus auf diejenigen, die „aus eigenem Entschluss“ einer Religionsgemeinschaft beitreteten.