Zweites Buch: „Weltschmerz“
Zum Kummer (Klimawandel) kommt jetzt das Elend (Epidemie), wir schreiben Frühling / Sommer 2020. Die beiden Hauptfiguren gehen sehr unterschiedlich damit um. Kottenpeter versinkt immer tiefer in seiner Depression, seine „Misophonie“ erstreckt sich am Ende gar auf die Stimme seiner Traumfrau Cathi. Fressattacken, Doomscrolling, Antidepressiva prägen seinen Alltag, und der zunehmend verzweifelte Versuch, seinen Zustand vor Cathi verborgen zu halten.
Ganz anders Philphil Büttner, der in der Coronazeit erst so richtig aufblüht und auf seine Kosten kommt beim Sex mit Freundin Franzi und beim Telesex mit deren Freundin Jette. Sehr ausführlich wird das Geschwurbel der Corona-Diskursanten wiedergegeben, das offenbar auf Büttner in perverser Weise erotisierend wirkt – der Leser allerdings ermattet bald und kann allenfalls Bewunderung aufbringen für die Fleissleistung, mit der der Autor Verschwörungstheorien und Epidemietrittbrettfahrerei dokumentiert.