Was ist das für eine schludrige Formulierungsweise bezüglich der natürlichen Selektion von einem ‚Ziel‘ zu reden?
Damit soll die Aussage «Ontogenese gestaltet Individuen» insofern unterstrichen werden, als es eine ganze Forschungsdisziplin gibt, nämlich die Evo-Devo-Biologie, die diesem Paradigma folgt: Es kommt nicht so sehr auf Merkmale an, sondern auf Entwicklungsprozesse.
Was ist das für eine schludrige Formulierungsweise bezüglich der natürlichen Selektion von einem ‚Ziel‘ zu reden? Ja, wissenschaftsphilosophisch ist das schludrig. Aber – so arrogant das klingen mag -, ich kenne Biologen nicht anders: Diese reden häufig und gern von «Zielen» und «Funktionen». Das ist eine Eigenheit, die aus biologischer und anthropologischer Sicht ihren Sinn haben mag und die die ganze Sache auch anschaulicher macht, bei der aber eine gewisse Voreingenommenheit mitschwingt (weil «Ziele» und «Funktionen» etwas sind, was dem Untersuchungsgegenstand nicht intrinsisch zugrundliegt, sondern wir ihm als die Untersuchenden zuordnen). Ich kann darüber recht problemlos hinwegsehen
(Ziel als Begriff auf Seite 40, unten) Besser als „Ziel“ wäre vielleicht zu sagen, dass nicht nur Merkmale als Resultate oder Produkte der Evolution zu begreifen sind, sondern auch Entwicklungspfade.