Bergeners
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Besprechung
Moritz T.
„Es wirkt unmöglich.“
Ein kleiner Junge beobachtet in Westnorwegen, wie ein Lachs versucht, einen Wasserfall hochzuspringen. Er weint. – Auftakt, gefolgt von einer Reise nach New York, der Ich-Erzähler und Janne essen Lachs in „The Grill“ – norwegischen Wildlachs. Janne erklärt, dass sie sich vom Ich-Erzähler trennen will.
Das Utoya-Massaker
Schilderung aus Sicht des Attentäters. Zuvor schon, p. 10/11, Bericht über den Tod bin Ladens, Reaktionen in New York. Auch eine Art Tagebuch.
«Eine Weile denkt er an Maria Helena (…).»
Als Tourist oder Schriftsteller in Griechenland, im Hotelzimmer. Die hübsche Maria Helena aus dem Café gegenüber, die ihn jeden Morgen bedient… Abends ist sie mit Freunden unterwegs, sieht ihn im Restaurant, tratscht über ihn. Starkes Bild für seine Einsamkeit, Verlorenheit.
„Eine zu lieben, die weg ist, das ist dasselbe wie schreiben.“
Auch Aphorismen hat Espedal im Angebot…
Ballade von Maud…
Finstere Erzählung aus der Bergener Bohème, Obsession, Alkohol, Gewalt.
„Willst Du uns umbringen?“
In einer Mischung aus Liebes- und Todessehnsucht küsst „er“ „sie“, während sie in hohem Tempo am Steuer sitzt. Sie verbittet sich in das in deutlichen Worten; Ernüchterung…
„Warum bist Du alleine?“
…fragt ihn – in seiner Phantasie – die Mutter. Er feiert seinen 50. Geburtstag ohne Gesellschaft.
«Das Glück zerstört meine Karriere, sagte er (…)»
Ein Bergener Musiker, der nach sechs Songs keine weiteren mehr schreiben kann; es geht ihm zugut. – Genauso kann ein Haus oder ein Zimmer zu perfekt sein, um darin zu schreiben.
Danmarksplass, Portrait in Zweizeilern
Bergener Ortsteile, Strassen, Plätze – am prominentesten der Danmarksplass
«Man könnte sämtliche Einwohner aus der Stadt wegschaffen und sie mit ganz anderen Leuten neu füllen, die Stadt würde dieselbe bleiben.»
Vermutlich nicht ganz origineller Gedanke; und ob das stimmt…?
„Die Bergener Bürgerschaft ist der langweiligste und uninteressanteste Gegenstand, den es gibt (…)“
Polemische Ansage, kein Freund von Differenzierungen.
«Die Kinder lebten draussen, die Eltern drinnen.»
Schöner Satz; man lebt in verschiedenen Welten.
«Wie soll man leben?
Ich weiss es nicht, ich weiss es nicht.»
Zunächst Erinnerung an den rebellischen Jugendlichen, p. 101 – 103, der beschliesst von zuhause abzuhauen. Dann der Ich-Erzähler in der Gegenwart, die Freundin ist ausgezogen, die Tochter ist ausgezogen, einsam. Er weiss immer noch nicht, wie leben, genauso wenig wie der Junge.