Sucht, trödelt, vielerlei Fährten. Grüsst und in höflichem Abstand an uns vorbei. Will nicht stören. Hat auch mit sich selbst, ist beschäftigt. Trotzdem eine ganze Weile bei uns in der Nähe herum. Auch falls wir einen Auftrag hätten oder einen Knochen für ihn.
Kommentar
In Peter Kurzecks Romanen sind alle Dinge beseelt, mit Leben erfüllt, und der Ich-Erzähler Peter kann sich nicht nur in andere Menschen hineinversetzen, sondern auch in Reisetaschen, oder Möwen, oder hier in einen Hund. Es ist Abend, der streunende Hund klappert den weitgehend verlassenen Strand im südfranzösischen Saintes-Maries-de-la-Mer ab, vielleicht ist etwas Fressbares liegengeblieben, vielleicht gibt es eine interessante Spur? Schön beschrieben, wie er sich im Wahrnehmungsfeld des Menschen bewegt, und in indirekter Weise mit dem Ich-Erzähler kommuniziert, der sein Wahrnehmungsspektrum stets weit offenhält.
Peter versetzt sich auch in die Boote im Hafen:
«Müssen jedem Boot ansehen, wo es gewesen ist und was dort getrieben. Was es alles erlebt hat. Weite Reisen die Boote. Manche schon alt. Und schlafen da auf dem Wasser, schlafen und schaukeln sacht. Schnaufen und knarren und murmeln im Schlaf ein Gemurmel.» (p. 201)
Alles spricht zum Erzähler. Hohe Intensität der Wahrnehmung. Kunst des Autors, sie wiederzugeben.