In our activity alone do we find the sustaining illusion of an independent existence as against the whole scheme of things of which we form a helpless part.
In our activity alone do we find the sustaining illusion of an independent existence as against the whole scheme of things of which we form a helpless part.
Kommentar
(Deutsch etwa:)
«Nur in unserer Tätigkeit finden wir die erhaltende Illusion einer unabhängigen Existenz gegenüber dem grossen Ganzen, vom dem wir ein hilfloser Teil sind.»
Gegen Ende des Romans «Nostromo» ist Martin Decoud, Journalist und Intellektueller, allein mit einem Silberschatz auf einer Insel im Golf vor Sulaco gestrandet. Die Einsamkeit auf der quasi übernatürlich stillen Insel und das Nichtstun setzen ihm zu. Ironie und Skepsis, mit denen er sonst dem Leben begegnet, finden hier keinen Widerhall. Seine Schlaflosigkeit raubt ihm den Willen. Er kann keinen Widerstand mobilisieren, als ihn die Umgebung erst metaphorisch und dann buchstäblich aufsaugt: Er erschiesst sich und versinkt in den Tiefen des Golfes. – Dieser rapide Verfall stellt eine waghalsige Wendung des Autors in der Erzählung dar; der Leser ist kurz irritiert, aber geht sie dann doch mit, und ist auch etwas erschüttert: wir haben zuvor Decoud sehr verliebt gesehen, er unternimmt grosse Anstrengungen, um sich mit Antonia eine gemeinsame Zukunft zu sichern. Seine Liebe, sein Intellekt schützen ihnen aber nicht davor, in wenigen Tagen ohne äussere Gewalteinwirkung Identität und Leben zu verlieren. «The whole scheme of things» überwältigt ihn. Er kann die Unabhängigkeit, die sowieso eine «Illusion» ist, nicht mehr aufrechterhalten.
Man könnte «Nostromo» vom Plot her als Abenteuer-Roman bezeichnen. Aber das wird der dichten, anspruchsvollen Prosas Joseph Conrads nur zum Teil gerecht, die mit intensiven Landschaftsbeschreibungen, genau beobachteten Dialogen und aufwühlenden Psychogrammen brilliert.