11.04.2025.
#33
No God in Sight
Wie lebt es sich in Mumbai, diesem uns Europäern so fremd anmutenden Moloch der Extreme an der Westküste des indischen Subkontinents? «No God in Sight» bietet auf 200 Seiten einen Mumbai-Crashkurs und wirft Schlaglichter auf düstere und komische Alltags-Szenen fiktiver Bewohnerinnen und Bewohner der Megacity. Lesen Sie mehr zu diesem auch formal originellen Roman von Altaf Tyrewala in «Buch im Fokus». In Zitat & Kommentar #20 geht es um die Psychologie des Reisens: warum tauchen wir gern ein in eine fremde, exotische Umgebung (wie es für uns beispielsweise Mumbai ist)? Paul Theroux hat sich dazu in «The Old Patagonian Express» Gedanken gemacht, einem der herausragenden Reise-Berichte des 20. Jahrhunderts.
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30.03.2025.
#32
Verzauberte Vorbestimmung
Mensch und Maschine, Maschine und Mensch: diese die Gegenwart zunehmend prägende Relation thematisiert der Schweizer Autor Jonas Lüscher in «Verzauberte Vorbestimmung» aus unterschiedlichen Perspektiven und nimmt uns in einer Zeitreise auch mit in die Vergangenheit und in die Zukunft. Erfahren Sie mehr zu diesem dichten philosophischen Roman in «Buch im Fokus».
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14.03.2025.
#31
Die heiligen Narren
«Die heiligen Narren» ist im Original 1981 erschienen und wirft einen beissend-scharfen Blick zurück auf die letzten feudal-ruralen Jahre unter Franco. Auch mehr als 40 Jahre nach dem Erscheinen bietet der neu übersetzte, zu einem Klassiker der spanischen Literatur avancierte Roman des preisgekrönten Schriftstellers Miguel Delibes eine lohnenswerte Lektüre. Lesen Sie mehr dazu in «Buch im Fokus». Zitat & Kommentar #19 beschäftigt sich mit einem modern anmutenden Gedanken Michel de Montaignes (1533-1592) über die Wankelmütigkeit unserer Urteile und Meinungen.
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28.02.2025.
#30
Amor gegen Goliath
Ein überaus ambitionierter und umfangreicher Roman, der mit (Sprach-)Witz und Ernst grosse Themen der Zeit verhandelt, Klimawandel und Corona-Epidemie inklusive gesellschafts-politischem Niederschlag. Frank Schulz, Kultautor der links-alternativen Szene, schildert in «Amor gegen Goliath» aber zugleich detailliert eine «mittelgradige» Depression und eine am Ende etwas sentimentale Liebesgeschichte. Erfahren Sie mehr dazu in «Buch im Fokus».
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16.02.2025.
#29
Das Mysterium im Roggen
Der rote Keulenkopf ist ein Pilz, der lange Zeit nicht als solcher erkannt, sondern für eine Missbildung der Roggenähren gehalten wurde. Jahrhundertelang richtete er unerkannt – im Roggenmehl vermahlen – enorme Schäden an, seine toxischen Wirkstoffe verstümmelten und töteten abertausende Menschen. Frank Petersen erzählt in seinem auch in die Antike oder Kunstgeschichte ausgreifenden Sachbuch, wie die Menschen dem Mutterkorn, wie die toxische Form des Pilzes auch genannt wird, auf die Spur kamen und den therapeutischen Nutzen seiner Wirkstoffe entdeckten, von denen einer den Weg zur Droge Lysergsäurediethylamid, besser bekannt als LSD, wies. Lesen Sie mehr zu der lehrreichen wissenschafts- und kulturgeschichtlichen tour de force in «Buch im Fokus».
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01.02.2025.
#28
Orbital
«Orbital», der Roman von Samantha Harvey, begleitet 6 Astronauten durch 24h ihres Alltags. Losgelöst vom natürlichen Tageszeiten-Rhythmus der Erde folgt das Leben auf der Internationalen Space Station einem fremdartigen, schwerelosen Takt. Das Buch, das 2024 den Booker Prize gewonnen hat, stellt auf wenigen Seiten grosse Fragen, verpackt in schlichte, schöne Sprache. Lesen Sie mehr dazu in «Buch im Fokus». Die deutsche Ausgabe ist unter dem Titel «Umlaufbahnen» bei dtv erschienen. In Zitat & Kommentar #18 begeben wir uns auf die Spuren einer eigentümlichen japanischen Ästhetik des Schattens, die sich vom Westen abgrenzt.
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18.01.2025.
#27
Fluchtnovelle
Auf wenig mehr als 100 Seiten erzählt Thomas Strässle, wie eine junge Frau aus der DDR in den Westen flüchtet. Ihr Freund, ein Schweizer Student, bereitet die Flucht minutiös vor. Es kommt dann anders als geplant. Eine spannende Geschichte, die eine untergegangene Welt mit heute fremd anmutenden Gesetzen in Erinnerung ruft. Was «Fluchtnovelle» zu einem besonderen Buch macht: in betont nüchternem Stil erzählt Thomas Strässle hier die Geschichte seiner Eltern. Lesen Sie mehr dazu in «Buch im Fokus».
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03.01.2025.
#26
Jane Eyre
Charlotte Brontë publizierte «Jane Eyre» 1847 in England unter dem Pseudonym «Currer Bell». Der «Gouvernanten-Roman» war ein sofortiger Erfolg beim Publikum, und er ist bis heute immer wieder neu aufgelegt und in viele Sprachen übersetzt worden. Ein Klassiker also, der aber seine andauernde Popularität wohl kaum dem über weite Strecken konventionellen Plot verdankt. Faszinierend ist bis heute vielmehr der eigenwillig-widersprüchliche Charakter der Titelheldin sowie die Intensität und Genauigkeit, mir der die Autorin die unterschiedlichen Gefühlswelten ihrer Figuren darstellt. Lesen Sie hier mehr zu «Jane Eyre». ********************************** Lieber eine Neuerscheinung lesen oder einen Klassiker? Das Thema beschäftigte schon Joseph Joubert, einen Zeitgenossen von Charlotte Brontë. In «Zitat & Kommentar» #17 machen wir uns Gedanken dazu.
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20.12.2024.
#25
Paloma
Heute, am 20. Dezember, wäre die vor drei Jahren verstorbene Friederike Mayröcker 100 Jahre alt geworden. Geradezu manisch notierte die österreichische Dichterin Gedankenblitze, Träume, Begegnungen oder Worteingebungen auf Zettel, die ihre Wiener Wohnung allmählich überwucherten. Aus diesem Material formte sie Prosa-Kunstwerke wie «Paloma», die den Lesenden einiges abverlangen, aber auch Unerhörtes bieten. Lesen Sie die Besprechung dieses Spätwerks in «Buch im Fokus». *********************** In Zitat & Kommentar #16 sinnieren wir mit Gerhard Meier darüber nach, was der Wind alles transportieren kann.
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08.12.2024.
#24
Der sterbliche Gott
Kaum ein einzelnes Ereignis hatte grössere Konsequenzen für die Geschichte des 20. Jahrhunderts als die russische Oktoberrevolution von 1917. Jörg Baberowski erzählt die lange Vorgeschichte dieser Revolution quellennah und in grosser Ausführlichkeit. Er entfaltet das Panorama der russischen Gesellschaft mit Einblicken in das ganze Spektrum der politischen Positionen. «Der sterbliche Gott» ist ein treffender Titel: Die Herrschaft des Zaren legitimierte sich ursprünglich als gottgegebene, unabänderliche. In diesem Buch wird die schleichende, von Terror und Gegenterror begleitete Unterminierung der Selbstherrschaft geschildert. Man kommt bei der Lektüre nicht umhin, an Putin und das gegenwärtige Regime zu denken. Russland scheint die Autokratie trotz der erfolgreichen Revolution von 1917 und dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 nicht abschütteln zu können. Lesen Sie hier die Besprechung dieses herausragenden historischen Werks. ***** Zitat & Kommentar # 15 zeigt mit einer Passage aus «Der sterbliche Gott», wie sich schon das Russland der 1880er Jahre von westlichen Werten abzugrenzen versuchte.
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