Paradise Lost

Autor: John Milton
Untertitel: A Poem in Twelve Books
Verlag: Folio Society
Genre: Belletristik
Erscheinungsjahr: 2003
Weitere bibliographische Angaben
Auflage: 1
Sprache: Englisch
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Besprechung

Moritz T.

Der Plot ist ziemlich hanebüchen: ein allmächtiger und allwissender Gott wird von einer Rebellenschar, angeführt von Satan, herausgefordert. Naturgemäss obsiegen die Gottes-Krieger unter der Leitung...
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SEITE: 57 Moritz T. Keine Kommentare
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Das Argument des freien Willens

Anmerkung:

Gott hat den Menschen mit freiem Willen ausgestattet, so dass er sich an bewusst gewähltem Gehorsam seiner Geschöpfe erfreuen kann. Denn was würde es schon bedeuten, wenn die Kreaturen wie Maschinen Gotts Gesetze erfüllen? Solche «obedience paid» wäre langweilig, kein Vergnügen.

Allerdings sieht Gott voraus, dass sich der Mensch von Satan verführen lassen wird. Hmm, der Mensch verfügt also über freien Willen, aber Gott weiss schon, wie sich der Mensch entscheiden wird? Kann man da ernsthaft von freiem Willen sprechen? Gott ahnt diesen Einwand, aber er wischt ihn beiseite: «Foreknowledge had no influence on their fault». Aber vielleicht bedeutet «freier Wille» auch nur, dass der Mensch meint, er könne sich auch anders entscheiden. Er kann abwägen, überlegen, eine Entscheidung treffen. Er selbst sieht keine Zwangsläufigkeit, der freie Wille regiert in seinem Orbit. Von ausserhalb sieht es anders aus, aber entscheidend ist die Innensicht des neu geschaffenen Geschöpfes. Der Mensch übernimmt die Verantwortung für sein Tun. Er hätte auch anders agieren können, glaubt er selbst, auch wenn das aus göttlicher Perspektive eher zweifelhaft erscheint.

Gott hat diese Sollbruchstelle seiner Geschöpfe zu seinem Vergnügen geschaffen. Der Mensch hat den freien Willen nicht wählen können, er wurde ihm aufgebrummt. Und jetzt muss er dafür büssen, dass er diesen freien Willen hat, weil Gott sich mit Satan verkracht hat und Satan sich an Gott rächen will, und der Mensch – wie Gott weiss – Satan nicht widerstehen wird. – Armer Mensch; kein Wunder besinnt sich Gott am Ende der Argumentationskette bzw nach dem Einwand seines Sohns auf Gnade.

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