Patriarchen

Autor: Capus, Alex
Verlag: DTV
Genre: CH-Autoren
Erscheinungsjahr: 2017
Weitere bibliographische Angaben
ISBN: 978-3-423-14597-8
Einbandart: Kartoniert, Paperback
Seitenzahl: 208
Sprache: Deutsch
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Besprechung

Gaby K.

Für mich war es nach Jahren das zweite Mal, dass ich das Buch gelesen habe. Einige Dinge aus den Biographien und Geschichten waren mir noch...

Moritz T.

Wie kamen die Schweizer zu ihrem Reichtum? Wie wurden aus diesem Volk der (Berg-) Bauern eines der reichsten Länder der Welt? Alex Capus zeichnet in...
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SEITE: 44 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

Bally Geschichte

Anmerkung:

Die Firma wird, vor allem im 20. Jahrhundert – von den Weltkriegen und Weltkrisen – gezeichnet.

Gemäss Capus zieht sich die Familie 1970 langsam aus der Geschäftsleitung zurück. 1977 kauft Werner K. Rey die Mehrheit der Aktien – gemäss Wikipedia zu Bally zieht sich dann die Familie ganz aus dem Unternehmen zurück.

Dann folgt eine wechselhafte Geschichte mit  Weiterverkäufen der Anteile an alle möglichen Käufer – über Oerlikon-Bührle, eine amerikanische Beteiligungsgesellschaft, nun  bei der JAB Holding, resp. der JAB Luxury Sparte.

Seit 2000 liegt der Hauptsitz des Unternehmens im schweizerischen Caslano, wo dem Unternehmen bereits zuvor eine Produktionsstätte gehörte. Die Verlegung des Firmensitzes von Schönenwerd ins Tessin war mit der Nähe zur Modemetropole Mailand begründet worden. 2007 wurde in Caslano die Fondazione Bally per la Cultura («Bally-Stiftung für die Kultur») zur Förderung von Künstlern aus der Region Ticino gegründet.

SEITE: 54 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

[…] dann für weitere drei zur Lehre ins altehrwürdige Handelshaus Stehelin nach Basel und schliesslich für ein zweijähriges Praktikum in eine hochmoderne Dampfmühle nach Budapest.

Anmerkung:

Da mir kein Handelshaus Stehelin bekannt war, habe ich etwas danach gesucht. Ich finde einzig einen Hinweis im ‚Historischen Lexikon der Schweiz‚ folgenden Eintrag:

Verkürzte kaufmänn. Lehre im Handelshaus Gerôme Stehelin in Basel, 1867-69 Aufstieg zum stellvertretenden Direktor in einem Schweizer Mühlenbetrieb in Budapest

Da hat Capus m.E. zwei wichtige Aspekte ausgelassen: erstens, dass Julius kaufmännisch geschult wurde und zweitens, dass er es in Budapest mit 23 sehr weit gebracht hat – bis zum stellvertretenden Direktor. Zudem war die Mühle in Ungarn anscheinen eine Schweizer Firma, denn auch da fragt man sich, wieso er nach Budapest geht.

SEITE: 54 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

[…] Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft

Anmerkung:

Mir ist diese Gesellschaft kein Begriff (…), die anscheinend als Vorbild die GGG Basel hatte (die mir allerdings ein Begriff ist…)

SEITE: 56 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

Weil ihm Reklame so wichtig war… stellte er als Werbetexter den jungen Franz Wedekind ein.

Anmerkung:

Nochmals Marketing, aber auch interessant, dass Franz Wedekind als Werbetexter gearbeitet hat. Hat mich zum Wikipedia-Eintrag des Dichters geführt (und habe dabei herausgefunden, dass die Wedekinds das Schloss Lenzburg gekauft hatten. (Meine Schulfreunde, die Hünerwadels, kommen auch von dort, was mich zu einem weiteren interessanten Artikel geführt hat).

SEITE: 71 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

[…] 1828 … besuchte an der Uhrmacherschule…

Anmerkung:

Gemäss dieser Website des EDAs wurde die Schule erst 1824 gründet. Le Coultre war also einer der ersten Schüler dort.

SEITE: 103 Gaby K. Keine Kommentare
Stelle:

[…] Universalgelehrten und Enzyklopädisten Johann Jakob Scheuchzer…

Anmerkung:

Universalgelehrte – da frage ich mich immer: wie wird man das, wie kann man sich so viel unterschiedliches, universelles Wissen, anhäufen?

Scheuchzer war mir bisher kein Begriff – anscheinend wurde er vor allem durch seine Deutung von Fossilien als Überbleibsel der Sintflut (Sintfluttheorie) bekannt wurde.

SEITE: 120 Gaby K. 2 Kommentare
Stelle:

[…] 1895, heiratete er die achtzehnjährige Adèle La Roche, auch sie Spross einer alten, schwer reichen Basler Kaufmannsfamilie;

Anmerkung:

Adèle stammt wirklich aus einer interessanten Familie:

Das vornehme Basler Geschlecht geht zurück auf den 1591 in Basel eingebürgerten Hafner Michael Hebdenstreit (1564-1604) aus Württemberg. Der Name La Roche ging auf die Familie über durch Johann Jakob Hebdenstreit (1654-1717). Wie viele seiner Verwandten trat er als Soldat in fremde Dienste. Er begann seine Laufbahn im Jahr 1672 mit dem Eintritt ins französische Regiment Stuppa, mit dem er in den Holländischen Krieg (1672-1678) zog. Hebdenstreit steig auf zum Hauptmann und diente dem Lilienbanner lange, treu und standhaft. Dafür erhielt er von König Louis XIV. (1638-1715), dem „Sonnenkönig“, das Privileg den Titel „La Roche“ (der Fels) zu führen. Als Johann Jakob La Roche kehrte Hebdenstreit im Jahr 1690 nach Basel zurück. Sein Sohn Johann Friedrich David La Roche (1692-1783) gilt als Stammvater des fortan blühenden Geschlechts mit dem Namen La Roche.

Die meisten Mitglieder der Fam. widmeten sich jedoch dem Handel und Bankwesen. Hier gelangten die La Roche mit Emanuel (1737-1807), dessen Tuchwarenunternehmen später in ein Bankhaus umgewandelt wurde, mit Benedikt (1762-1807), Begründer der Bank- und Speditionsfirma Benedikt La Roche (bis 2015 Privatbank La Roche & Co., dann Privatbank Notenstein La Roche, seit 2018 Teil der Vontobel Holding AG), mit Hermann (1842-1921), Mitbegründer und Verwaltungsratspräsidenten des Schweizerischen Bankvereins, und Robert (1877-1946), der 1927-46 die Schweiz. Bankier Vereinigung präsidierte, in die eidgenössische Führungsschicht.

Raoul La Roche-Burckhardt vermachte dem Kunstmuseum Basel eine der bedeutendsten Kubismus Sammlungen.

Der Name Roche fand über die Gattin von Fritz Hoffmann (Adèle) vom Beginn des 20. Jh. an zunächst als Produktname, später als Firmenname des Pharmakonzerns Verwendung.

SEITE: 121 Gaby K. 3 Kommentare
Stelle:

Er wollt das experimentelle Labor auflösen, das nur Geld kostete und kaum etwas einbrachte.

[…] junge Chemiker Emil Barell

Anmerkung:

Und nochmal zum Glück hat er das nicht gemacht… Und Barell war über 56 Jahre bei der Firma tätig – zum Schluss als Verwaltungsratspräsident. Und wenn ich es richtig erinnere, war er es auch, der Heinz Karger während des Krieges – mit Sandoz und Ciba zusammen – finanzielle Unterstützung bot.

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