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Besprechung
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1. Teil, 1. Kapitel
Naomi hat einen Handwerker in der Wohnung, einen Araber, der sich sehr gut mit ihrem Baby Uri versteht, zum Befremden der Mama. Sie nimmt es ihrem Mann Juval übel, dass er sie mit diesem Araber allein in der Wohnung lässt. Sie ist ganz auf den fremden Mann und ihre unguten Gefühle konzentriert, als sich das Unglück ereignet – sie hatte Uri einen Moment aus den Augen verloren. Dichter Auftakt.
„Was zunächst als Vorteil erscheint, ist nichts als ein grosser Nachteil: Was nicht schutzbedürftig ist, regt uns nicht zur Liebe an.“
Juval in Betrachtung seiner Frau, die vermeintlich einer grossen Gefahr entronnen ist. Etwas sentenzenhafte Ausführungen zu Plastik- und echten Blumen.
„(…) hätte er ja genauso gut ihr auf den Kopf hauen können, oder Uri.“
Oder beiden. Juvals Gedanken, die weder er noch die Polizei offenbar weiter verfolgt. Merkwürdiges Attentat.
Teil 1, Kapitel 11
Plakative Parallelführung der Szene mit der Hundemeute, die sich auf Juval stürzt, mit dem jüdischen Mob, der sich zuvor auf Said gestürzt hatte, mit spiegelverkehrten Retterrollen.
„Und nun hielt Uri den Stein in den Händen, und der war unsauber.“
Nach dem Besuch bei der arabischen Familie von Said. Etwas erstaunlich, dass Naomi in Anbetracht der Verwundungen ihres Mannes Juval durch die Hundebisse an die Hygiene ihres Sohnes denkt, der eine Versteinerung in den Händen hält, die zuvor vielleicht das arabische Baby Nasrin im Munde gehabt haben könnte.
Schon zu Beginn der dramatischen Ereignisse fürchtete Naomi um die Hygiene in ihrem Heim, als sie hörte, wie der arabische Arbeiter in ihrem Badezimmer „kackte“.
Sapolsky erklärt in „Behave“, wie die unwillkommene Nähe zu Fremden eine Reaktion der Amygdala (Mandelkerns) im Gehirn zeitigen kann. Keine bewusste Reflexion, sondern eine instinktive Reaktion.